„Southpaw“


Nachdem Jake Gyllenhaal für die Rolle des eigenwilligen Journalisten in „Nightcrawler“ 14 Kilogramm Gewicht verloren hat, steht er jetzt stärker und gefährlicher auf den Beinen als je zuvor:

© Sony Pictures

Der Star-Boxer Billy Hope (Jake Gyllenhaal, „Prisoners“) ist im Ring eine Wucht, doch nach einem tragischen Unfall seiner Frau (Rachel McAdams, „Wie ein einziger Tag“) kann er nicht mehr auf eigenen Beinen stehen. Noch dazu droht ihm das Sorgerecht seiner Tochter (Oona Laurence) zu verlieren. Hope ist gezwungen, um alles kämpfen, was ihm lieb ist.

Regisseur Antoine Fuqua mischt nach „Training Day“ und „The Equalizer“ wieder einmal gekonnt Tiefgang und Spannung, wobei letzteres im Mittelteil des Filmes durch die dramatischen Familienprobleme und den Boykott des Protagonisten vollkommen ersetzt wird. Schlecht ist es für den Film jedoch nicht, denn so bekommt besonders Forest Whitaker („Der letzte König von Schottland“) als Underdog-Trainer reichlich Screentime, um sein Können ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen. Nichts desto trotz bekommt Jake Gyllenhaal in diesem Falle den größten Lob ab, besonders wegen seiner physischen Darstellung und seinen furchteinflößenden, wilden Facetten im Ring. Dazu kommt noch der gelungene Soundtrack, dessen kräftigen Hip-Hop-Elemente von Eminem mit den einfühlsamen Tönen des verstorbenen James Horner einen idealen Kontrast für die Genres des Boxerfilmes und Familiendramas darlegen.

Das bekannte Schema des Kampfes (zurück) an die Spitze ist seit „Rocky“ durchaus bekannt. Dessen Elemente nimmt auch „Southpaw“, ohne dabei streng kopiert zu wirken. Die Vorhersehbarkeit des Filmes ist dabei aber nicht abstreitbar. Den Verlauf der Handlung hätte man sich ebenso gut nach dem Trailer als auch zu Beginn des Filmes denken können. Demnach bietet das Drehbuch nichts neues und füttert den Zuschauer mit einer allseits bekannten Geschichte, welche dennoch dank einer gelungenen Umsetzung, grandiosen Schauspielern und einem kräftigen Soundtrack emotional und nahegehend ist. Der Kinogang lohnt sich für alle, die besonderen Wert auf das Schauspielkino legen.

7 Kommentare Gib deinen ab

  1. jacker sagt:

    Reizt mich trotz Vorhersehbarkeit sehr, einfach weil Gyllenhal momentan nen starken Lauf hat (ENEMY!)..

    1. Sean sagt:

      Abgesehen von Gyllenhaal war Enemy auch ein unfassbar guter Film!

      1. jacker sagt:

        Absolut! Liegt sicher auch an Villeneuve. Auf seinen neuen bin ich auch arg gehypet!

    2. Sean sagt:

      Sicario gucke ich am Freitag in der Pressevorführung, Samstag darfst du dann gerne lesen ob der auch so gut ist 🙂

      1. jacker sagt:

        Ob es wohl in Hannover auch Pressevorführungen gibt? Welcher Verleih ist denn das? Kino ist bei den meisten Verleihen von Home Entertainment getrennt, oder?

      2. Sean sagt:

        Nein, Hannover ist leider kein Ort für bundesweite Pressevorführungen. In Hamburg wäre sie am 26.08

      3. jacker sagt:

        Ja, ich dachte mir schon, dass sich das wohl auf Hamburg, Berlin und vielleicht noch Ruhrpott oder München beschränkt. Zu klein hier 😛

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